Saugroboter mit Kamera – Funktionalität für das beste Ergebnis
Kamera, Laser, Sensorik – manche Saugroboter sind so vollgepackt mit Technik, dass der Überblick schon mal verlorengehen kann. Über die Unterschiede der jeweiligen Technologien und wofür sie gebraucht werden kannst Du Dich hier kundig machen.
Wofür braucht ein Saugroboter eine Kamera?
Inhaltsverzeichnis
- Wofür braucht ein Saugroboter eine Kamera?
- Kamerasensoren sind nicht immer Kameras
- Die Kombination mit anderen Technologien macht‘s
- Kameranavigation
- Kameratechnologie und künstliche Intelligenz
- Die Grenzen von Saugrobotern mit Kameras
- Was Du jedoch nicht vergessen solltest
- Die beliebtesten Saugroboter mit Kamera
- Saugroboter mit Kamera: Lohnt sich das?
Unter einer Kamera, zumindest in der heutigen digitalisierten Welt, versteht man ein System aus einer Linsenoptik und einer Matrix aus Sensoren (ein sogenanntes Array), mit dem ein zweidimensionales Abbild der Umgebung erzeugt werden kann. Je nach Sensitivität des Arrays (Infrarot, sichtbares Licht) können Schwarz-Weiß-Bilder oder farbige Bilder in unterschiedlicher Auflösung erzeugt werden, die aber zunächst keine Abstandsinformationen enthalten. Saugroboter mit einer Kamera erkennen also zunächst einmal nur, dass sich im Blickfeld der Kamera ein Objekt befindet, aber nicht, wie weit es entfernt ist. Teilweise werden die Saugroboter gar nicht mit dem Umstand beworben, dass sie eine Kamera haben. Stattdessen wird mit Objekt– oder Hinderniserkennung geworben, also einem Feature, welches die Kamera erst möglich macht. Es gibt allerdings auch Saugroboter mit Navigations-Kameras.
Kamerasensoren sind nicht immer Kameras
Manche Geräte oder Produktbeschreibungen beinhalten auch Hinweise auf untere Kamerasensoren. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um komplette Kamera-Arrays, mit denen der Saugroboter ausgestattet ist, sondern um Abstandssensoren, die entweder mit Infrarot-, Ultraschall- oder auch Laser-Technologie arbeiten. Sie detektieren Treppenabsätze, Teppicharten und liefern diverse andere Informationen.
Die Kombination mit anderen Technologien macht‘s
Eine Kamera allein, die den Bereich vor dem Saugroboter beobachtet, macht diesen noch nicht intelligent. Der Saugroboter muss wissen, was er mit der Information anstellen soll, die ihm die Kamera liefert. Nur in Kombination mit Abstandssensoren kann er adäquat auf das Umfeld reagieren und Hindernisse umfahren. In Verbindung mit einer Lasernavigation wird der Saugroboter dann zu einem wirklich intelligenten Gerät, weil er nicht nur ein genaues dreidimensionales Abbild der Umgebung erzeugt und darauf reagiert, sondern weil er auch proaktiv Routen planen kann.
Es gibt auch Saugroboter, die mittels der Kamera navigieren. Die Kamera ist in dem Fall nach oben ausgerichtet und erfasst nur die Deckenebene zur Orientierung, mit deren Hilfe ein Grundriss berechnet wird. Ein echtes Bild gibt es nicht. Hindernisse in Fahrtrichtung müssen dabei weiterhin über Abstandssensoren erkannt werden. Das System ist recht einfach, aber es ist in der Regel ungenauer und deutlich gröber als Lasernavigationssysteme, was letztendlich auch auf die Effizienz der Tourenplanung gehen kann. Auch ist eine Zonenfestlegung von No-Go-Areas dadurch erschwert.
Kameratechnologie und künstliche Intelligenz
Einige Modelle bieten im Zusammenhang mit Hinderniserkennung, Navigation und den daraus entstehenden Konsequenzen bei der Abarbeitung der Reinigungsroute nützliche Features an. Wenn ein Saugroboter mittels seiner Kamera ein Hindernis umfahren hat, aber aus genau diesem Grund seinen Reinigungsplan nicht komplett erfüllen konnte, schickt er Dir über die App-Steuerung eine Nachricht auf das Smartphone und bittet Dich, doch mal nachzuschauen, ob er dort nacharbeiten soll. Es gibt auch „Live“-Übertragungen, die Du von den Reinigungstouren Deines Saugroboters auf dem Handy streamen kannst, so dass Du bei Problemen sofort einschreiten kannst.
Die Grenzen von Saugrobotern mit Kameras
Saugroboter sollen auch über Türschwellen und Teppichkanten klettern können. Solche Kanten sind bis zu 2 cm hoch und werden von den meisten Saugrobotern auch ohne Probleme bewältigt. Das bedeutet aber auch, dass die Kamera des Saugroboters solche Kanten nicht als Hindernisse interpretieren soll. Herumliegende Kabel und andere Objekte wie flach herumliegende Socken sind meist so klein, dass sie nicht klar als Hindernisse erkannt werden. Über ein straff am Boden gespanntes Kabel kann der Saugroboter problemlos hinwegfahren. Schlaffe Kabel oder Socken können hingegen mitgeschleift werden, und dann kann sich der Roboter verfangen. Sobald es allerdings um Objekte geht, die etwas in die Höhe ragen, wie z.B. Schuhe, Stuhlbeine oder größere Spielzeuge, reagieren die allermeisten Saugroboter mit Kamera mit entsprechenden Umfahrungsstrategien.
Was Du jedoch nicht vergessen solltest
Künstliche Intelligenz, Kameras, Navigation und ausgefeilte Sensorik in allen Ehren, aber Saugroboter sollen vor allen Dingen effizient reinigen. Und das letztendliche Reinigungsergebnis wird auch von der Bürstentechnologie oder der Saugleistung bestimmt. Auch wenn ein halbes Rechenzentrum mit Kamera-Überwachungssystem in Deinem Saugroboter verborgen ist, muss er bei den Reinigungs-Basics auch liefern. Achte beim Kauf eines Saugroboters also nicht nur darauf, mit welcher Elektronik er ausgestattet ist, sondern auch, über welche mechanischen Komponenten er verfügt.
Die beliebtesten Saugroboter mit Kamera
Hier findest Du eine Aufstellung der besten Saugroboter mit Kamera. Wegen der optimierten Funktionalität verfügen alle hier genannten Produkte auch über Lasernavigation bzw. unterstützende Lasersensorik.
Vorreiter in der Kamera-Technologie: Der AEG RX9-1-IBM Saugroboter mit drei Ecken
Die dreieckige Bauweise ist dazu gedacht, mit den Reinigungsbürsten ideal in Ecken zu gelangen und effizient entlang von Wänden und unter Möbeln zu reinigen. Seine hohe Wendigkeit und Manövrierfähigkeit machen den RX9-1 zu einer perfekten Haushaltshilfe. Die hochentwickelte Kamera und die Lasersensorik ermöglichen dem Saugroboter einen lückenlosen 3D-Scan aller Räume inklusive Kartografierung und der Erstellung effizienter Reinigungsrouten. Auch Hindernisse und Absturzgefahren erkennt der Roboter optimal. Die Automatik-Reinigungsfunktion passt sich dem Bodenbelag an und erhöht bei Bedarf die Intensität. Der Roboter lässt sich über die RX9 App für iOS und Android steuern und überwachen. Kleine Wermutstropfen sind die relativ kurze Akkulaufzeit von einer Stunde und die Lautstärke von 80 dB. Die zufriedenen Kunden heben allerdings die guten Reinigungsleistungen dieses nur 8,5 cm flachen Saugroboters hervor.
Der Roborock S6 MaxV holt das beste Fahrverhalten heraus
Der Roborock S6 MaxV ist neben LDS-Technologie mit einer Stereo-Kamera und Reactive AI (artificial = künstliche Intelligenz) ausgestattet. Das Fahrverhalten und die Orientierung wird in Tests als das beste bezeichnet, was am Markt zu finden ist. Der Saugroboter mit Kamera und Navigation findet sich überall problemlos zurecht. Bei der Erkennung kleinerer Gegenstände wie Kabel oder Socken hat er jedoch wie fast alle seine Kollegen etwas Nachholbedarf. Mit der intuitiven App lassen sich präzise Karten erstellen. Einzelraumanweisungen und No-Go-Zonen sind natürlich auch mit an Bord. Der Preis ist zwar recht hoch, aber er erkennt Teppichböden automatisch und erhöht auf die maximale Saugleistung, um die bestmögliche Reinigung der Fasern zu gewährleisten. Der Saugroboter mit Kamera wartet außerdem noch mit einer Wischfunktion auf. 2500 Pa Saugleistung, eine mittlere Laustärke von 67 dB sowie eine relativ niedrige Höhe von unter 10 cm vervollständigen die Kenndaten dieses sehr guten Produkts, das regelmäßig Spitzenbewertungen erhält.
Der Miele Scout RX3 Home Vision mit Live-Bildübertragung
Kunden betonen, dass die Kinderkrankheiten des Vorgängers RX2 vollständig ausgemerzt sind. Die intelligente 3D Smart Navigation mit Front-Kameras und Infrarot-Sensoren lassen den Saugroboter Möbel und andere Hindernisse einfach umkurven und Abstände ausmessen. Das Reinigungssystem Quattro Cleaning Power arbeitet in vier Stufen und sorgt auf allen Bodenarten für gründliche Reinigung. Die Programmierung des Timers und des Reinigungsprogramms über App erfolgt intuitiv und Du kannst jederzeit den Status einsehen und Dir in Echtzeit ein HD-Livebild auf Deinem mobilen Endgerät anzeigen lassen. So bist Du jederzeit reaktionsfähig. 8,5 cm Flachheit und 2 Stunden Akkulaufzeit runden das Leistungspaket des Roboters ab, für den allerdings auch ein stolzer Preis verlangt wird.
Künstliche Intelligenz am Fußboden: ECOVACS Robotics DEEBOT OZMO T8 AIVI
Lasernavigation und eine Kamera für On-Demand-Live-Videostream und Objekt- und Hinderniserkennung zeichnen diesen Saugroboter aus, der Meldung macht, wenn er aufgrund von Hindernissen bestimmte Planbereiche nicht reinigen konnte. Über die App lassen sich darüber hinaus virtuelle Grenzen ziehen, Putzreihenfolgen für Zimmer festlegen, Karten für mehrere Etagen speichern und vieles mehr. Die zusätzliche Wischfunktion (OZMO Pro) entfernt dank der hochfrequent vibrierenden Wischplatte auch hartnäckige Flecken und ist mit dieser Technologie besonders allergikergeeignet. Eine Höhe von knapp unter 10 cm und eine erstaunliche Akkulaufzeit von 3 h runden das Performance-Paket dieses Saugroboters mit Lasernavigation und Kamera ab. In den Kundenbewertungen schneidet das Produkt als technisch hervorragend ab, lediglich der Preis schmerzt den ein oder anderen Käufer.
Saugroboter mit Kamera: Lohnt sich das?
Wenn Du über die Anschaffung eines Saugroboters mit Kamera nachdenkst, solltest Du die Kamera nicht allein betrachten, sondern zunächst die gewünschte Funktion in den Vordergrund stellen.
- Eine Navigation über Kamera allein ist zwar einfach und günstiger, aber einer Lasernavigation doch deutlich unterlegen. Sie ist ehrlicherweise nicht wirklich empfehlenswert.
- Die Objekt- und Hinderniserkennung über Kamera ist hingegen ein wertvolles Feature und eine tolle Ergänzung zur Lasernavigation bzw. zur Abstandssensorik. So wird der Saugroboter zu einem echten Orientierungsmonster.