Skip to main content

Saugroboter vs. Staubsauger – wie schaut es mit dem Stromverbrauch aus?

Saugroboter und Staubsauger haben wir an anderer Stelle schon einmal miteinander verglichen, allerdings nicht dem Fokus auf den Stromverbrauch. Im damaligen Vergleich standen einzig und allein praktische Aspekte im Vordergrund. Aber diesmal möchten wir Dir die Betriebskosten, d.h. den Stromverbrauch in Verbindung mit Saugrobotern und Staubsaugern nahebringen. Vorher gibt es jedoch nochmal eine kurze Zusammenfassung zum Einstieg.

 

Ein Saugroboter ist kein vollwertiger Ersatz für den klassischen Staubsauger

Es scheint extrem verlockend, die ungeliebte Hausarbeit komplett an einen Roboter übergeben zu können. Gerade wenn Du mit erhöhten Schmutzlasten durch Kinder oder Haustiere zu kämpfen hast, ist die verheißene Arbeitserleichterung sehr attraktiv. Aber eine vollständige Entlastung ist nicht möglich. Ein Saugroboter kann Dein Leben zwar definitv einfacher machen, aber als vollwertiger Staubsauger-Ersatz für alle Anforderungssituationen kann er nicht herhalten. Ein Saugroboter ist täglich unterwegs und hält Deine Wohnung größtenteils sauber, aber für eine gründliche Vollreinigung bedarf es immer noch eines leistungsstarken Staubsaugers. Und die muss halt ab und zu doch mal sein. Weil in einem solchen Setup der Staubsauger jedoch deutlich seltener eingesetzt wird als der Saugroboter, stellt sich die Frage nach dem Stromverbrauch. Schauen wir uns dafür kurz die Stärken und Schwächen der Geräte an.

 

Stromverbrauch Saugroboter vs Staubsauger

Die Stärken des Staubsaugers: Power

Die Hauptvorteile eines klassischen Staubsaugers sind im Folgenden genannt. Dabei haben die drei ersten Punkte mit dem Stromverbrauch von Staubsaugern zu tun.

  • Große Saugleistungen kombiniert mit unterschiedlichen Bürstenaufsätzen für diverse Bodenbelägen, die zu Top-Reinigungsergebnissen führen
  • Erreichbarkeit von erhöhten Flächen (Stuhlpolster, Sofaritzen, Fensterbänke) mit entsprechenden Aufsätzen
  • Stetige Einsatzbereitschaft, einfach Stecker in die Steckdose und los geht’s
  • Große Staubbeutel oder -tanks, die nicht täglich gereinigt oder getauscht werden müssen
  • Robustheit und Stabilität

 

Die Schwächen von Staubsaugern

Die Schwächen und Nachteile eines Staubsaugers sind genau die Gründe, die Dich verstärkt über einen Saugroboter nachdenken lassen. Sie haben allerdings wenig mit dem Stromverbrauch von Staubsaugern zu tun.

  • Die Arbeit bleibt an Dir hängen. Der herkömmliche Staubsauger besitzt keinerlei Intelligenz und braucht einen Bediener. Das bist Du und es ist Deine Zeit, die Du beim Staubsaugen investieren musst.
  • Kabelgebundene Staubsauger sind umständlich. Anders als bei kabellosen Saugrobotern musst Du mit dem Kabel hantieren, was besonders in stark möblierten Räumen nervig ist. Durch das ständige Ziehen und Zerren fährt Dir der Staubsauger oft in die Hacken. Je nachdem, wieviel Zeit Du hier verlierst, spielt das natürlich auch etwas in den Stromverbrauch hinein.

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Vorteile eines Saugroboters: Autarkie

Der Saugroboter spielt seine Stärken im Vergleich zum Staubsauger durch technische Finessen gezielt aus. Speziell die beiden ersten Punkte der folgenden Aufzählung adressieren eine effiziente Arbeitsweise (Routenplanung und bodenangepasstes Reinigen) des Saugroboters und damit einen sparsamen Stromverbrauch.

  • Ein Saugroboter arbeitet anders als ein Staubsauger selbstständig. Hast Du ihn einmal programmiert, verrichtet er seine Arbeit auch in Deiner Abwesenheit. Je mehr künstliche Intelligenz und Navigationsgeschick, desto effizienter arbeitet er.
  • Saugroboter gibt es auch mit Wischfunktion, über die ein klassischer Staubsauger nicht verfügt. Damit qualifizieren sich Saugroboter auch für die Reinigung unterschiedlicher Böden. Über eine Bodenerkennung kann die Reinigungspower angepasst werden.
  • Es gibt kein Kabelwirrwarr.

 

Die Schwächen des Saugroboters

Saugroboter sind nicht perfekt. In einigen Punkten müssen sie gegenüber den normalen Staubsaugern noch aufholen. Die ersten beiden Punkte sind relevant für den Stromverbrauch.

  • Geringere Saugleistungen führen zu schlechteren Reingungsergebnissen eines Saugroboters im Vergleich zum Staubsauger.
  • Die Lautstärke ist geringer als beim Staubsauger. Aber da der Roboter selbstständig arbeitet, kann er Dich bei wichtigen Dingen stören. Du musst die Programmierung so gestalten, dass seine Arbeitszeiten in Deine Abwesenheit fallen, um nicht gestört zu werden.
  • Kleine Gegenstände wie Socken oder lose Kabel bereiten der Objekterkennung von Saugrobotern noch Probleme, was zu Störungen führen kann. Da helfen nur Kontrollgänge.
  • Der Staubtank muss weiterhin von Dir gereinigt werden.

 

Saugroboter vs. Staubsauger: Der Leistungsvergleich beim Stromverbrauch

Die bisher aufgeführten Vor- und Nachteile wirken zum einen in das Nutzungsprofil der Saugertypen hinein, zum anderen sind die Leistungsdaten natürlich entscheidend, was den Stromverbrauch angeht. Staubsauger haben etwa 10mal so hohe Leistungen wie Saugroboter, aber sie unterscheiden sich im Stromverbrauch auch untereinander stark voneinander. Deshalb sind die nachfolgenden Betrachtungen und Rechenbeispiele zum Stromverbrauch von Staubsaugern und Saugrobotern auch nur exemplarisch zu verstehen und müssen im Einzelfall angepasst werden. In der Folge gehen wir von einer mittleren Leistungsaufnahme eines Staubsaugers von 700 W aus. Der Saugroboter wird mit 70 W angesetzt. Dies berücksichtigt schon Leistungsverluste beim Ladevorgang. Beide Geräte arbeiten in einer 100 m² Wohnung mit 30 % Teppichanteil. Die Schmutzlast ist mittelstark.

 

Nutzungsfall 1: Saugroboter arbeitet regelmäßig, Staubsauger erledigt Grundreinigung

In der oben beschriebenen Wohnung braucht ein durchschnittlicher Saugroboter mit Navigation und systematischem Reinigungsprinzip etwa 3 bis 3,5 h, um die Wohnung komplett abzufahren. Der Saugroboter sollte 3- bis 4mal pro Woche fahren, was etwa 0,86 kWh Stromverbrauch pro Woche bei voller Leistung entspricht. Da die Wohnung allerdings zu 70 % mit Hartboden ausgelegt ist, wird für diesen Flächenanteil von einer kleineren Saugstufe ausgegangen. Wir nehmen hier einfach die halbe Leistung an. Damit verringert sich der Stromverbrauch des Saugroboters auf 0,52 kWh. Der Staubsauger wird nur einmal pro Woche herausgeholt. Bei einem Zeitbedarf von 4 m²/Minute kommen 25 Minuten zusammen, was einem Stromverbrauch von etwa 0,29 kWh entspricht. Hier wird nicht zwischen Leistungsstufen unterschieden. Das sind in der Summe 0,81 kWh pro Woche an Stromverbrauch, was Saugroboter und Staubsauger gemeinsam ansammeln.

 

Nutzungsfall 2: Mit dem Staubsauger wird alles erledigt

Üblicherweise wird nicht dreimal die Woche komplett gesaugt, aber viele Menschen saugen einige Teilbereiche der Wohnung deutlich häufiger, so dass im Mittel insgesamt die 3-fache Wohnungsfläche pro Woche zusammenkommt. Damit kommen insgesamt 0,84 kWh Stromverbrauch zusammen. Und Du musst 50 Minuten mehr arbeiten.

 

Ein Saugroboter lohnt sich, aber beim Stromverbrauch bitte genau hinschauen

Der Vergleich der beiden Nutzungsprofile zeigt, dass ein Saugroboter eine geeignete Arbeitsentlastung und Ergänzung zum Staubsauger darstellen kann, ohne dass der Stromverbrauch insgesamt steigt. Allerdings ist die Beispielrechnung nur ein Modell. Jeder Mensch saugt unterschiedlich schnell. Ein effizienterer Staubsauger oder mehr Teppich in der Wohnung macht den Nutzungsfall 2 wieder attraktiver. Eine geringere Schmutzlast oder weniger Teppich macht Fall 1 wieder zum bevorzugten Szenario.



Ähnliche Beiträge