Saugroboter mit Kabelerkennung – Funktioniert das?
Viele Saugroboter werden mit Kabelerkennung beworben, besonders wenn sie navigationsfähig sind oder mit sogenannten Objekterkennungssystemen ausgestattet sind. Ob dies auch wirklich funktioniert, wenn Hersteller damit Werbung machen, erfährst Du hier.
Eine Kabelerkennung bei Saugrobotern ist hilfreich, weil …
Inhaltsverzeichnis
- Eine Kabelerkennung bei Saugrobotern ist hilfreich, weil …
- Lasernavigation und Kamera-Objekterkennung
- Warum gibt es Schwierigkeiten mit der Kabelerkennung von Saugrobotern?
- Wie umgeht man die Probleme bei Saugrobotern mit schlechter Kabelerkennung?
- Kabelerkennung ist ein Problem, an dem die Saugroboter-Hersteller noch arbeiten
In einer Welt, die voll von elektrifizierten Produkten ist, gibt es naturgemäß viele Kabel. Sie verlaufen an Wänden, hängen von Schreibtischen herunter und tummeln sich in größerer Häufigkeit rund um Mehrfachsteckdosen. Es ist leicht vorzustellen, wie ein Saugroboter ein solches Kabel mitschleift und beispielsweise eine Stehleuchte umschmeißt, eine Box aus dem Regal zieht oder einen Monitor vom Schreibtisch reißt. Daher ist eine funktionierende Kabelerkennung bei einem Saugroboter sicherlich eine gute Erfindung.
Viele Roboter arbeiten heutzutage mit Lasernavigation, Kamerasystemen und gegebenfalls mit einfachen Abstandssensoren, um zu navigieren, Räume zu kartografieren sowie Hindernisse zu erkennen und zu umfahren. Dabei wird aber eher gröber zu Werke gegangen. Es wird ein Abbild des gesamten Raumes geschaffen. Die Sensorik scannt den Raum in einer gewissen Höhe ab. Hindernisse wie Stühle, Tische oder Schränke werden sauber erkannt, aber die kleineren Dinge, die sich nicht stark vom Boden abheben, stellen weiterhin Roboterfallen dar. Dazu gehören zum Beispiel Socken, Legosteine oder eben Kabel. Auch Saugroboter mit angeblicher Kabelerkennung bilden in der Regel keine Ausnahme und tappen in diese Fallen hinein.
Warum gibt es Schwierigkeiten mit der Kabelerkennung von Saugrobotern?
Saugroboter sind dafür ausgelegt, auch über Türschwellen und Teppichkanten klettern zu können. Diese Profile können bis zu 2 cm hoch sein und werden von den meisten Saugrobotern auch problemlos bewältigt. Das heißt aber auch, dass die Hinderniserkennung solche Kanten nicht als Hindernisse interpretieren soll. Herumliegende Kabel und andere Objekte wie flach daliegende Socken sind in der Regel kleiner dimensioniert, so dass eine klar abgegrenzte Kabelerkennung bei Saugrobotern technologisch schwierig zu implementieren ist. Es ist meist kein Problem, wenn ein Kabel straff über den Boden gespannt ist. Dann fährt der Saugroboter anstandslos drüber hinweg. Schlaffe Kabel können hingegen mitgeschleift werden, und dann kann sich der Roboter verfangen oder es kann zu den oben beschriebenen Problemen kommen. Besonders schlimm wird es bei losen Kabelenden, wenn sich z.B. ein Handy-Ladekabel um Walzen oder Räder wickelt. Das kann zu Schäden sowohl am Roboter als auch bei den Kabelanschlüssen und Steckern führen.
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Wie umgeht man die Probleme bei Saugrobotern mit schlechter Kabelerkennung?
Da das Problem der zufriedenstellenden Kabelerkennung faktisch noch bei keinem Saugroboter-Modell wirklich gelöst wurde, solltest Du bei Anschaffung eines Saugroboters ein paar prophylaktische Maßnahmen ergreifen:
- Mittels Kabelbinder oder –schläuchen kannst du dickere Stränge erzeugen, die dann vielleicht vom Saugroboter erkannt werden. Idealerweise solltest Du die Stränge allerdings so platzieren, dass sie den Roboter nicht behindern.
- Du kannst auch Kabelabdeckungen benutzen, um ein Bodenprofil zu erzeugen, auf dem sich der Roboter gut bewegen kann.
- Auch indem Du Lautsprecherkabel der Wand entlang legst oder mit Heißkleber an der Sesselleiste befestigst, umgehst Du die Notwendigkeit einer perfekten Kabelerkennung bei Saugrobotern.
- Saugroboter, die mit Kabelerkennung, beworben werden, verfügen meist über ein Navigationssystem mit Kartenspeicherung. Per App lassen sich hier oft Bereiche festlegen, die der Saugroboter nicht anfahren soll. Einen Bereich mit besonders viel Kabelsalat kannst Du dann als No-Go-Area definieren. So ersparst Du Dir böse Überraschungen, wenn Du den Saugroboter mal wieder in Deiner Abwesenheit hast arbeiten lassen und die Kabelerkennung versagt hat.
Kabelerkennung ist ein Problem, an dem die Saugroboter-Hersteller noch arbeiten
Es lässt sich schon festhalten, dass eine funktionierende Kabelerkennung bei Saugrobotern ein Feature ist, an dem die Entwickler und Hersteller noch feilen müssen. Aber die Intelligenz dieser kleinen Putzhilfen hat in den letzten Jahren so große Sprünge gemacht, dass es sicher in absehbarer die ersten Modelle mit dieser Funktion geben wird.
