Beschädigt ein Saugroboter meine Möbel? Hier erfährst Du es.
Beschädigt ein Saugroboter Möbel? Diese Frage habe ich mir vor der Anschaffung eines Saugroboters auch gestellt. Bei meiner Recherche zu diesem Thema bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:
Moderne Saugroboter sind mit vielen Sensoren ausgestattet. Diese erkennen Hindernisse und Gegenstände und lassen das Gerät vor einem Möbelstück langsamer werden oder stoppen. Eine Kollision kann jedoch nicht immer verhindert werden. Da ein Saugroboter jedoch recht langsam fährt, ist die Stoßkraft aber als eher gering anzusehen. Außerdem sorgt ein Stoßdämpfer (Bumper) dafür, dass der Zusammenstoß zusätzlich abgefedert wird.
Worauf Du bei einem Saugroboter achten solltest, damit er Deine Möbel nicht beschädigt, erfährst Du in diesem Artikel.
Vorweg sollten wir festhalten, dass Möbel Gebrauchsgegenstände sind. Dieser Gebrauch wird mit der Zeit Spuren hinterlassen. Auch beim Saugen mit einem normalen Staubsauger wirst Du hier und da gegen deine Möbel kommen und sogar Macken, Streifen und Abnutzungen hinterlassen.
Kein Staubsaugerroboter fährt ohne Kontakt. Es geht also hier nicht darum eine Abnutzung zu verhindern sondern ob ein Saugroboter Deine Möbel beschädigt und wie sich das verhindern lässt.
Saugroboter sind mit Technik ausgestattet die ein Beschädigen verhindern soll
Inhaltsverzeichnis
Moderne Saugroboter verfügen über eine technische Ausstattung die dem Saugroboter helfen, ein Beschädigen Deiner Möbel zu verhindern.
Dazu gehören insbesondere
- Sensoren
- Navigations-Intelligenz
- Bumper
- Virtuelle Wände und No-Go-Zonen
Das trifft jedenfalls auf die meisten Saugroboter ab mindestens 150€ zu. Unter diesem Preis haben die Saugroboter deutlich weniger Technik und Sensoren eingebaut und auch eine weniger intelligente Navigationsart. Wenn Du Dir also Sorgen um Deine Möbel machst, sind Saugroboter unter 150€ nicht zu empfehlen.
Grundsätzlich empfehlen wir bei Saugroboter-Portal.de sowieso höherpreisigere Saugroboter, da die billigen Saugroboter Dir Dein Leben kaum erleichtern. Aber das ist ein anderes Thema, mit dem wir uns in weiteren Artikeln auf unserem Saugroboter-Blog befassen.
In diesem Artikel geht es um die Möbel. Schauen wir uns also als nächstes mal die Technik im Einzelnen an.
Sensoren
Moderne Saugroboter verfügen wie gesagt über eine Vielzahl an Sensoren. Diese ermöglichen es dem Saugroboter die Umgebung zu erfassen und Gegenstände sowie Hindernisse zu erkennen. Der Saugroboter ist dadurch in der Lage vor Möbeln zu stoppen oder diesen auszuweichen.
Eine Kollision wird damit jedoch nicht immer vermieden. Insbesondere bei schmalen Gegenständen wie z.B. Stuhlbeinen oder sehr niedrigen Gegenständen, bei denen die Oberkante niedriger ist als der Sensor, kann es sein, dass der Saugroboter den Gegenstand nicht „sieht“. In einem solchen Fall wird das Gerät sehr wahrscheinlich den Gegenstand anstubsen.
Auch die Farbe Deiner Möbel kann eine Rolle spielen. Bei sehr dunklen oder schwarzen Möbeln kann es sein, dass die Infrarot-Sensoren sie nicht richtig erfassen und der Saugroboter in der Folge dagegen stößt. Bei hellen bis braunen Möbeln ist das jedoch meist kein Problem.
Die Navigations-Intelligenz ist eine der – wenn nicht die – wichtigste Technik eines Saugroboters. Sie bestimmt, wie ein Saugroboter die zu reinigende Fläche abfährt. Aber auch wie gut ein Saugroboter Hindernisse und Gegenstände wie Möbel erkennt.
Die Hauptnavigationsarten sind:
- Zufallsprinzip
- Kamera-Navigation
- Lasernavigation
Bei der Navigation nach dem Zufallsprinzip fährt der Saugroboter wie der Name schon sagt eher zufällig durch den Raum. Er fährt dann so lange in eine Richtung bis er ein Hindernis erkennt oder dagegen stößt. Dann ändert er die Richtung und fährt solange in diese neue Richtung bis er wieder ein Hindernis erkennt. Und so weiter.
Bei der Kamera-Navigation besitzt der Saugroboter eine Kamera mit der er den Raum erfasst. Streng genommen erfasst die Hauptkamera – die nach oben gerichtet ist – eher die Decke als den Raum. Sie dient deshalb ausschließlich der Navigation. Hindernisse werden damit nicht erkannt. Ein Saugroboter mit einer solchen Navigation ist daher auf andere Sensoren oder eine Frontkamera angewiesen um Hindernisse wie Möbel zu erkennen.
Kommen wir nun zur Königsklasse der Navigation: Der Lasernavigation. Saugroboter mit Lasernavigation senden einen Laserstrahl aus, der den Raum regelrecht scannt. Der Saugroboter kann dadurch erkennen wo Wände, Türen und Möbelstücke sind. Dieser Scan ist sehr präzise und ermöglicht es dem Saugroboter sehr genau zu navigieren und eine Kollision mit Möbeln zu vermeiden. Solche Saugroboter stoppen meist vor Möbeln – berühren sie also garnicht erst. Diese Navigationsart ist also am besten geeignet um Beschädigungen an Deinen Möbeln zu vermeiden. Aber auch hier ist ein Berühren nicht ausgeschlossen. Insbesondere Stuhlbeine und die Beine von Tischen und Sofas könnten berührt werden.
Bumper
Wenn sowohl die Sensoren als auch die Navigationsintelligenz eine Berührung des Saugroboters mit Deinen Möbeln nicht verhindern kann, kommt die Zeit des Bumpers.
Was ist ein Bumper?
Der Bumper ist ein gefederter Stoßdämpfer an der Frontpartie des Saugroboters. Berührt der Saugroboter ein Möbelstück, federt der Bumper aktiv zurück. Dadurch wird die Stoßkraft – die durch die langsame Geschwindigkeit eh schon gering ist – weiter verringert. Fast alle modernen Saugroboter verfügen über einen solchen Stoßfänger.
Virtuelle Wände und No-Go-Zonen
Wenn Dir das alles noch nicht reicht und Du auf jeden Fall verhindern möchtest, dass Dein Saugroboter bestimmte Möbel berührt, solltest Du nach einem Saugroboter Ausschau halten, mit dem Du eine virtuelle Wand ziehen oder No-Go Zonen definieren kannst.
Hierbei ist zu unterscheiden zwischen einer physischen virtuellen Wand und einer, die Du in der App erstellst. Bei den physischen virtuellen Wänden kommt entweder ein Magnetband oder ein kleiner Infrarot-Sender zum Einsatz.
Das Magnetband, das beim Saugroboter im Lieferumfang dabei sein sollte – kannst Du Dann vor die Möbel legen die auf keinen Fall berührt werden sollen. Der Saugroboter erkennt dann dass er hier nicht weiter darf und dreht um. Nachteil bei dem Magnetband ist, dass es sichtbar rumliegt. Das sieht meist nicht besonders schön aus.
Bei den virtuellen Wänden mit Infrarot stellst Du kleine Geräte auf, die ein Infrarot-Signal aussenden, dass vom Saugroboter erfasst wird und er so erkennt, wo er nicht hin soll. Hier ist der Nachteil, dass Du das Gerät einschalten und hin und wieder die Batterie wechseln musst. Außerdem sehen die Dinger jetzt auch nicht besonders schön aus.
Auch hier gibt es wieder eine Technik, die den anderen überlegen ist: Virtuelle Wände und No-Go-Zonen, die Du in einer Smartphone-App erstellen kannst. So kannst du auf Magnetbänder oder die Infrarot-Sensoren verzichten und Zonen, die für den Saugroboter tabu sind jederzeit auf dem Smartphone definieren und ändern.
Um diese Funktion zu Nutzen benötigst Du einen Saugroboter mit App, die das definieren von No-Go-Zonen unterstützt. Dies ist bei den meisten Saugrobotern mit Lasernavigation der Fall. Im jeweiligen Saugroboter Test findest Du nähere Informationen, ob die App diese Funktion bietet.
Weitere Schutzmaßnahmen
Wenn Du jetzt immer noch nicht überzeugt bist, dass Dein Saugroboter Deine Möbel nicht beschädigt, kannst Du noch einen Schritt weitere gehen und weitere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Denkbar sind hier zum Beispiel Schaumstoff- oder Filzstreifen, die Du an der Frontpartie oder der Seite Deines Saugroboters anbringst. Da der Saugroboter aus einem festen Kunststoff besteht, kannst Du mit einem weichen Material die Kraft-Einwirkung auf Deine Möbelweiter verringern.
Solltest Du dies trotzdem machen wollen, achte jedenfalls hierbei darauf, dass Du keine der Sensoren verdeckst und auch das Material nicht zu dick und zu schwer ist. Der Saugroboter sollte in seiner normalen Funktion nicht beeinträchtigt sein.
Besonders wertvolle und empfindliche Gegenstände wie z.B. eine teuere Vase könntest Du auch vor dem Reinigungsvorgang aus dem Weg räumen und in Sicherheit stellen. Aber irgendwie ist das dann auch wieder nicht im Sinne des Erfinders.
Fazit
Saugroboter verfügen über eine umfangreiche technische Ausstattung, die ein Beschädigen Deiner Möbel verhindert. Insbesondere Saugroboter mit Lasernavigation sind besonders gut im Erkennen von Möbeln. Leichte Kollisionen und Berührungen lassen sich jedoch nicht komplett verhindern. Durch das ziehen von virtuellen Wänden und No-Go-Zonen per Magnetband oder App kannst Du Bereiche definieren, die für den Saugroboter Tabu sind.