Der Hersteller Tesvor hat in 2022 einen neuen Saugwischer auf den Markt gebracht. Tesvor war bisher vor allem bekannt für Saugroboter wie den Tesvor S4, Tesvor X500 oder den Tesvor M1.
Wir wurden von Tesvor angesprochen, ob wir nicht den neuen Tesvor R5 Saugwischer testen möchten. Zwar liegt unser Fokus auf Saugrobotern, aber das ermöglichte uns, der Frage nachzugehen ob ein Saugwischer eine Alternative zu einem Saugroboter ist.
Von Tesvor haben wir für diesen Test den Saugwischer R5 zur Verfügung gestellt bekommen. Unsere Testergebnisse beeinflusst dies aber nicht.
Der Tesvor S5 ist ein Saugwischer. Oder Wischsauger. Oder doch ein Waschsauger? Wie dem auch sei: Er kann halt zwei Dinge: Saugen und Wischen. Und das gleichzeitig. Zwei Dinge? Wieso heißt er dann 3-in1-Sauger? Na weil er sich auch noch selbst reinigen kann. Aber dazu später mehr. Schauen wir uns erstmal das Gerät genauer an …
Preis & Lieferumfang
Inhaltsverzeichnis
Der Tesvor R5 ist im Handel aktuell für um die 400€ zu haben. Für diesen Preis bekommst du
- TESVOR R5
- Ladestation
- Zubehörhalterung
- Frischwasserbehälter
- Schmutzwasserbehälter
- Ersatzfilter
- Ersatzbürste
- Reinigungswerkzeug
- Anleitung
Die technischen Daten
Das Gerät ist mit über 5kg verhältnismäßig schwer. Das fällt aber im wahrsten Sinne des Wortes nicht so sehr ins Gewicht, denn der Saugwischer fährt auf Rollen und die sich drehende Bürste zieht den Wischer über die zu reinigende Fläche. Man hat das Gefühl, er fährt von selbst.
Mit einer vom Hersteller angegebenen Saugkraft mit 13.000PA hat er ordentlich Power. Das merkt man allerdings auch in der Lautstärke. Insbesondere im Max-Modus ist das schon ordentlich laut. 75dB laut Hersteller.
Der 3.800 mAh Akku soll laut Hersteller 45-50 Minuten halten. Im Test haben wir das nicht überprüft, denn solange hatten wir den Tesvor R5 nicht im Einsatz. Nach gut 20 Minuten waren wir mit dem Wischen unserer knapp 100qm großen Wohnung durch. im Max Modus sinkt die Laufzeit auf um die 15 Minuen. Danach kommt das Gerät in die Ladestation und wird wieder aufgeladen. Ein leerer Akku soll laut Hersteller in 240 Minuten (6 Stunden) voll aufgeladen werden.
Der Frischwasserbehälter fasst 900ml. Das hat in unserem Test für mehrere Reinigungsdurchgänge gereicht. Der Abwasserbehälter fasst 700ml. Auch das reicht aus, denn der sollte eh nach jeder Reinigung entleert und gereinigt werden.
Funktionsweise & Handhabung
Das Gerät ist zwar recht schwer. Umso erstaunter waren wir, wie wendig sich der Tesvor R5 in der Praxisanwendung zeigte. Mit dem Handgriff und dem flexiblen Bürstenkopf kann man hervorragend navigieren und kommt auch an schwer zugängliche Stellen. Durch die sich drehende Bürste wird der Saugwischer in eine Vorwärtsbewegung versetzt, was ihn noch einfacher zu händeln macht.
Der Tesvor R5 kommt mit einer eigenen Ladestation mit Schale in den wir den Tesvor stellen können, wenn er nicht verwendet wird. Die Schale macht Sinn, weil die Bürste nach der Reinigung ja noch feucht ist. Würden wir das Gerät einfach so auf den Boden stellen, gäbe es feuchte Stellen auf dem Boden, was – je nach Material des Bodens, insbesondere bei Holzböden, Schäden verursachen könnte. In der Station wird er Saugwischer aufgeladen. Ein Display zeigt den Ladezustand in Prozent an.
Gut fanden wir, dass der Akku leicht zu wechseln ist. Heavy User können so einen Ersatzakku in petto haben und diesen Dann einfach einstecken. Für den normalen Privatgebrauch sollte allerdings der eine Akku reichen. Aber wenn der mal die Biege macht, kann man einfach Ersatz besorgen.
Die Reinigungsleistung
Für unseren Test haben wir verschiedene Verschmutzungen auf Hartboden verwendet. Dazu haben wir uns gefragt “Was sind typische Verschmutzungen bei denen man zu einem Saugwischer greifen würde?”.
Getestet haben wir mit verschiedenen Flüssigkeiten wie z.B.
- Milch
- Kaffee
- Cola
- Suppe
Hier machte der Saugroboter eine wirkliche gute Figur. Ein paar Mal über die verunreinigten Flächen gefahren und danach waren sie sauber. Die LED Anzeige auf dem Gerät soll irgendwie den Verschmutzungsgrad anzeigen (Rot = verschmutzt, blau = sauber), aber so ganz dechiffrieren konnten wir es letztlich nicht.
Danach erhöhten wir den Schwierigkeitsgrad durch feuchten bzw. zähflüssige Massen wie z.B.
- Ketchup
- Müsli
Auch hier ließ sich das Ergebnis sehen. Wir mussten zwar ein paar mal mehr über die Stellen fahren, aber letztlich wurden die Verschmutzungen entfernt.
Bei eingetrockneten Substanzen läuft es nicht ganz so gut. Hier muss man schon ein paar mal über die Flecken fahren um sie zu entfernen. Im Gegensatz zu einem Saugroboter mit Wischfunktion kann der Saugwischer hier deutlich mehr Druck auf die verunreinigte Fläche ausüben. Wichtig ist auch, dass die Bürste gut feucht ist. Im Zweifelsfall muss man das Gerät schon ein wenig benutzen, damit die Bürste nass wird. Hier ist das hohe Gewicht ein Vorteil.
Das Gerät reinigen
Nach erfolgter Reinigung stellt man das Gerät zum Laden in die Station zurück. Durch langes Drücken am Haltegriff aktiviert man die Selbstreinigungsfunktion. Die Bürste wird nun selbstständig gereinigt. Hierzu wird Wasser aus dem Frischwasserbehälter über die sich drehende Bürste in den Schmutzwasserbehälter geleitet.
Per Knopfdruck zur ultraschnellen Selbstreinigung: Während des Ladevorgangs drücken Sie einfach eine Taste und sofort beginnt die Selbstreinigung. Sie brauchen keine schmutzige Walzenbürste mehr anfassen. Ihre Hände bleiben sauber und alle unangenehme Gerüche bleiben im Abwasserbehälter und verteilen sich nicht im frisch gereinigten Raum. Nach dem Selbstreinigungsprogramm entsorgen Sie das Abwasser leicht aus dem Behälter und ziehen den Stecker von der Ladestation.
Ganz so wartungsfrei wie es hier beschrieben wurde ist es in der Praxis dann leider doch nicht. Es bleiben halt doch noch gewisse Rückstände an und rund um die Bürste hängen. Da sollte man hin und wieder bzw. regelmäßig noch mal manuell nachreinigen.
Und natürlich muss man auch den Schmutzwasserbehälter reinigen. Verhgisst man das, kann es bald anfangen zu stinken. Das ist uns im Test tatsächlich mal passiert, trotz der stimmlichen Warnung des Saugwischers “Reinigen Sie den Schmutzwasserbehälter um merkwürdigen Geruch zu vermeiden”.
Tja, das das Reinigen des Schmutzwasserbehälters. Das ist so eine Sache. Da der Saugwischer während der Reinigung Staub, Haare und andere Partikel aufnimmt, findet man im Schmutzwasserbehälter eine ziemliche Gemengelage aus diesen Substanzen vermischt mit dem Wasser. Zwar ist ein kleines Sieb im Behälter vorhanden, das man an einem Stab herausziehen kann und damit den groben Schmutz raus zieht. Aber der Schmutz muss halt aus dem Behälter raus.
Das Wasser entsorgt man am besten in der Toilette. Den behälter spült man anschließend unter fließendem Wasser im Waschbecken. Am besten Handschuhe tragen! Alles in allem ist das gewöhnungsbedürftig. Aber letzlich hat man beim manuellen Wischen ja auch das Problem den Eimer mit dem Schmutzwasser sauber zu kriegen. Wahrscheinlich sind wir durch den Gebrauch von Saugrobotern mit Absaugstation irgendwie verwöhnt …
Fazit: Waschsauger – Eine Alternative zum Saugroboter?
Zugegeben, ein wenig hinkt diese Gegenüberstellung. Ein Saugroboter und der Saugwischer Tesvor R5 haben unterschiedliche Einsatzzwecke. Der eine ist vor allem für das Entfernen von Staub und trockenen Verschmutzungen zuständig, der andere eher für feuchte Verureinigungen.
So gesehen sehen wir in einem Saugwischer nicht als Alternative zum Saugroboter sondern vielmehr als perfekte Ergänzung. Der Saugroboter reinigt täglich die Böden von Staub. Bei hartnäckigeren, feuchten Verunreinigungen auf Hartböden kommt dann der Saugwischer zum Einsatz. Wir haben keinen Vergleich zu anderen Saugwischern, aber der Tesvor hat in unserem Test einen soliden Eindruck hinterlassen.